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20130818 Bewusstsein - die Perspektive wechseln
(Zum Ausdrucken findet ihr den vollständigen Text zum Schluss als Pdf-Datei im Anhang.)

Ruhe kehrte ein in die Welt, die Welt die ich bin.
Viele Worte hatte ich schon gefunden, um zu beschreiben, dass wir sind, was wir sind. Seit so vielen Jahren schon. Da haben es meine energetischen Freunde besser, die Jahr um Jahr immer wieder die gleichen Sprüche runterbeten und „Menschen“ davon erzählen, wer sie wirklich sind. Meine energetischen Freunde empfinden die Zeit nicht wie ich in meiner menschlichen Form. Und schon widersprechen sie mir heftig, es nervt sie genauso, immer wieder die gleichen Tiraden von sich zu geben, die zwar nicht ungehört aber „unumgesetzt“ verhallen und das, obwohl sie die Zeit als viel kürzer empfinden, die sie bislang damit zubringen und zugegebener Maßen, machen die meisten meiner Freunde es schon länger als ich.
Das menschliche Bewusstsein ist so zäh in seinem Widerstand, wenn es darum geht, Wissen über sich selbst zu akzeptieren. Eben eine herausragende Schöpfung von uns.
Das menschliche Bewusstsein „ist“. Du bist dieses menschliche Bewusstsein. Du bist ein Sein in dem Bewusstsein „ich bin ein Mensch“. Der Mensch kann so vielfältig sein, kann so viel Talente und Fähigkeiten haben. Außergewöhnliche Fähigkeiten, die nur wenige haben oder die einfach alle haben. Letztendlich hebt sich jeder Mensch gern raus aus der Masse, der Wunsch etwas Besonderes zu sein gehört zur Schöpfung Mensch. Alles was wir bei uns und anderen Menschen wahrnehmen gehört zur Schöpfung Mensch. Alles dient dazu uns im menschlichen Bewusstsein zu bewegen, Mensch zu sein.
All das ist ein Teil von dir, du hast dich dazu entschieden dieses menschliche Bewusstsein zu sein, aber du bist eben nicht nur dieses menschliche Bewusstsein, du bist dabei oder gleichzeitig auch ein Bewusstseinswesen.
Bis hierhin klingt das für die Meisten noch ganz verständlich. Hm, „Meisten“ naja, eben für „Erwachte“. Wer geglaubt hat „Erwachen“ ist schwierig, der stellt entsetzt fest, dass nach dem Erwachen – also nach dem wirklichen Wissen, wer du bist - einfach nichts Beindruckendes geschieht. Der Mensch ist aber so fixiert auf das Beeindruckende, auf das tolle Fühlen, auf die Euphorie. Viele haben sich jahrzehntelang eine „Erleuchtungseuphorie“ nach der nächsten erschaffen und natürlich zwischendurch immer wieder ihr grenzenloses Leid genossen.
Und dann, dann ist da auf einmal nichts. Nichts, was den Vorstellungen des Menschen über den Zustand als Bewusstseinswesen entspricht. Aber statt zu sagen „wie könnte es denn anders sein, wenn der Mensch sich vorstellen könnte, wie es ist, in unserem Sein als Bewusstseinswesen zu sein, hätten wir ja nie im Sein als Mensch sein können“, nein, es beginnt ein verzweifeltes Erschaffen all jener Vorstellungen, die wir als Mensch über den Zustand als Bewusstseinswesen hatten. Mit all den typischen Verhaltensmustern des menschlichen Bewusstseins, sich einzureden, wie toll das doch ist, jetzt als Bewusstseinswesen zu erleben.
Wir lieben es Mensch zu sein, wir sind verliebt in das menschliche Bewusstsein und verlieren uns darin, wie es Verliebte tun in einer Beziehung.
Es gilt, diese große Liebe loszulassen. Und wie bei jedem Loslassen einer großen Liebe bedeutet das, Schmerz zu empfinden und was passt überhaupt nicht in unseren Vorstellungen als Mensch über unser Sein als Bewusstseinswesen? - dass wir Schmerzen empfinden. „Das kann es doch nun überhaupt nicht sein“ und schon wieder wechseln wir die Perspektive und gehen wieder in das menschliche Bewusstsein.
Dieses Spiel kann sich über Jahre hinziehen. Unsere Vorstellungen über uns als Bewusstseinswesen sind so unendlich, da kann man sich auch Jahrzehnte damit beschäftigen, diese zu erschaffen und zu erleben. Nur, das bist immer noch nicht du, du als Bewusstseinswesen.
Wie soll ich etwas beschreiben, was es im Wortschatz der Menschheit gar nicht geben kann? Wie so oft kann uns da nur eine Negativdefinition dienen: „Alles, was du dir vorstellst, ist es nicht.“
Alles, was du dir vorstellst, musst du loslassen, du musst dich loslassen, du musst deine große Liebe loslassen.
Es ist das menschliche Bewusstsein, das sich vorstellt, sein Sein als Bewusstseinswesen ist seine große Liebe.
Die Perspektive von dir als Bewusstseinswesen ist genau andersrum. Die Perspektive, in der du sein willst, in die du wechselst, ist: „Du lässt deine große Liebe Mensch zu sein los.“


© 2013 Ursula Braase / Essence